Durch die Berichterstattung in den Medien über den Orkan „Kyrill“ waren wir bereits vorgewarnt und dadurch wenig überrascht, als um 02:12 über Handy und Pager der Alarm „umgestürzte Bäume auf der B 309 im Bereich Unterhaus“ einging. Einen Sirenenalarm gab es infolge des Stromausfalles seit Mitternacht nicht.

Viele private Garagentore konnten elektrisch nicht geöffnet werden (Stromausfall), d.h. wir hatten leicht verzögerte Anfahrten zum Feuerwehrhaus welches ebenfalls stromlos und finster war.

Auch der Telefon- und Handybetrieb war stark eingeschränkt.

Bereits bei der Anfahrt ins Feuerwehrhaus war von den KameradInnen das Ausmaß der Sturmkatastrophe zu erahnen.

Zahlreiche entwurzelte Bäume lagen quer über die Fahrbahnen und behinderten massiv den Verkehr.

Zusätzlich wurde die Dramatik durch den Stromausfall im ganzen Gemeindegebiet von Mitternacht bis zum späten Vormittag, also über 11 Stunden lang, verschärft.

Die Einsatzkräfte unter der Leitung von Kdt. Hannes Ömer beseitigten bis in die frühen Morgenstunden exakt 49 Bäume in allen neun Ortsteilen von Kronstorf.

Ein großes Lob an unsere Motorsäge-Spezialisten: Hans Herbert, Ernst Weber, Hans Neundlinger und Franz Wimmer.

Die Haupteinsatzgebiete waren die B 309 – Höhe Thaling bis Unterhaus, die Köpplstrasse, die Feldstraße, die Winklingerstrasse und die Zufahrt zur OMV-Gasstation in Thann.

Nebenbei wurden ein zerstörtes „herrenloses“ Carport von der Straße geräumt, Trapezbleche von Pools, Dachziegel und größere herumliegende Gegenstände von den Verkehrswegen geräumt, notwendige Verkehrsregelungen und Absicherungen vorgenommen.

In der Nachrichtenzentrale hatten wir dank eines kleinen Notstrom-Systems eingeschränktes Licht, Radio und als einziges Kommunikationsmittel den (stark überlasteten) Feuerwehrfunk.

Um 06:45 rückten die 16 verschwitzten Florianijünger mit den Gruppenkdt. Heribert Lehner und Hans Neundlinger müde, aber froh dass nicht mehr passiert ist, wieder ins Feuerwehrhaus ein.

Ein gemeinsames Frühstück mit frischen Semmeln vom Bäcker Arbeithuber gab es nicht, denn auch dieser konnte mangels Strom nichts backen. 

Es wurden gesamt 72 Einsatzstunden geleistet – dies bei gefährlichsten Sturmspitzen mit über 130 kmh wo sich sonst niemand ausser Haus gewagt hat.

Bgm. Zuderstorfer ("Feuerwehr-Oberbehörde") bedankte sich ganz herzlich in den frühen Morgenstunden via Kdt. Hannes Ömer bei den aktiven KameradInnen der FF Kronstorf für den schweren Nacht-Einsatz.